weibliche Gecshlechtsorgane in der 2. Zyklusphase

Natürliche Familienplanung nach sensiplan®

Sehr viele Frauen wissen nicht, oder zumindest nicht so richtig, was sich im Laufe eines Zyklus in ihrem Körper abspielt. Sie schämen sich für Stimmungsschwankungen, ärgern sich über ihre Periode und sind verunsichert über verschiedene körperliche Vorgänge.

Wissen über den eigenen Zyklus ist ein Basiswissen, das jede Frau haben sollte. Es hilft ungemein, sich in seinem Körper und seiner Weiblichkeit zu verstehen und anzunehmen. Und natürlich kann man das Wissen darüber, wann das eigene fruchtbare Fenster ist, anwenden um eine Schwangerschaft zu vermeiden oder seinen Kinderwunsch zu erfüllen.

Sensiplan®  ist der Name der Malteser Arbeitsgruppe NFP für ihre Methode der Natürlichen Familienplanung (NFP). Sie wurde von den Universitäten Düsseldorf und Heidelberg entwickelt, und in fortlaufenden Studien wird eine Sicherheit der Methode von über 99% belegt. Sie zählt somit zu den zuverlässigsten Methoden der Empfängnisregelung überhaupt.

Die Zyklusbeobachtung der symptothermalen Methode umfasst die Dokumentation des Zervixschleims oder des Muttermundes (Sympto[m]-) und das Messen der morgendlichen Temperatur (-thermal). Diese Beobachtungen geben Aufschluss über die hormonellen Vorgänge im Körper und die Fruchtbarkeit.

In der Beratung lernen Sie Hintergrundwissen über den hormonellen Verlauf und die praktischen Anzeichen Ihres Körpers, mit deren Hilfe Sie, unter korrekter Anwendung der Regeln, die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage sicher erkennen können.

Wie funktioniert sensiplan®?

Voraussetzung für eine Schwangerschaft ist, dass Eizelle und Spermium zusammenkommen. Die Eizelle wird nur einmal im Zyklus vom Eierstock freigegeben und ist nicht einmal einen ganzen Tag lang befruchtungsfähig. Die Spermien dagegen können um den Eisprung herum einige Tage im weiblichen Körper überleben.

Während dieser Zeit verändern sich die morgendlich gemessene Körpertemperatur, die sogenannte Basaltemperatur, der Zervixschleim und der Muttermund besonders deutlich.

Diese Körperzeichen werden täglich beobachtet, in ein sogenanntes "Zyklusblatt" eingetragen und nach leicht verständlichen Regeln ausgewertet. So ist eine Frau in der Lage, ihre fruchtbare Phase zu bestimmen und eine Schwangerschaft gezielt anzustreben oder bewusst zu vermeiden.

Welche Informationen gibt mir die Körpertempertaur?

Wer den Verlauf der Körpertemperatur über einen Zyklus verfolgt, stellt fest, dass es zwei Temperatur-Niveaus gibt: Vor dem Eisprung ist die Temperaturlage niedriger. Um den Eisprung herum steigt sie erkennbar an und verbleibt auf einem höheren Niveau. Diese Beobachtung ermöglicht es, den Beginn der unfruchtbaren Phase nach dem Eisprung sicher festzulegen.

Welche Funktion hat der Zervixschleim?

Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) bilden im Laufe des Zyklus Zervixschleim von wechselnder Qualität und Menge. Im Allgemeinen wird eine Frau den Zervixschleim erst einige Tage nach der Monatsblutung wahrnehmen. Zunächst ist er dicklich-zäh, teils  klebrig-cremig und oft weißlich gefärbt.
Je näher der Eisprung rückt, umso reichlicher und flüssiger wird er und gleichzeitig klarer – fast wie Eiweiß. Dann hat er jene Beschaffenheit, die es den Spermien ermöglicht, bis zur Eizelle vorzudringen und auch einige Tage in der Gebärmutter zu überleben. Nach dem Eisprung dickt der Zervixschleim ein, verschließt pfropfartig den Muttermund und wird für die Spermien wieder undurchdringbar.

Wenn in der fruchtbaren Phase reichlich Zervixschleim die  Scheidenwände hinabfließt, entsteht im Scheidenbereich ein nasses Gefühl.
Beim Abtupfen der Scheide sieht eine Frau wie der Schleim beschaffen ist – ob dicklich oder dünnflüssig – und welche Farbe er hat – gelblich oder weißlich.

Wie hilft mir der Muttermund bei der Zyklusbeobachtung?

Und noch an einem weiteren Körperzeichen erkennt eine Frau den Wechsel ihrer Fruchtbarkeit: am so genannten Muttermund, dem unteren Anteil des Gebärmutterhalses.
Er ragt kugel- oder zapfenförmig in die Scheide hinein. Im Laufe ihres Zyklus kann eine Frau durch regelmäßiges Abtasten meist deutlich feststellen, wie sich Lage und Festigkeit des Gebärmutterhalses und die Öffnung des Muttermundes verändern. Diese Selbstuntersuchung ist für das Erkennen der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage nicht in jedem Fall erforderlich. Sie kann aber in manchen Situationen – wie  in den Wechseljahren oder nach der Geburt eines Kindes – eine zusätzliche Hilfe sein.

Wie sicher ist sensiplan®?

Temperaturwerte und Zervixschleim-Muster müssen nach ganz bestimmten Regeln ausgewertet und interpretiert werden, damit Sensiplan sicher ist. Dafür gibt es ein ausführliches Regelwerk, das leicht erlernbar ist und ermöglicht, die fruchtbare Phase einzugrenzen.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt: Sensiplan ist so sicher wie die Pille, wenn die Partner die Methodenregeln kennen und sich daran halten. Voraussetzung ist natürlich, dass eine Frau ihre Signale kennt und sie richtig deuten kann. Wichtig ist auch, dass ein Paar sich einig ist, ob es sich ein Kind wünscht oder nicht.

Für wen ist sensiplan® geeignet?

Sensiplan ist etwas für Frauen bzw. Paare, die nach Alternativen in der Familienplanung suchen und Lust verspüren, ihren Körper kennen zu lernen.
Im Prinzip kann jedes junge Mädchen bereits die Selbstbeobachtung erlernen und später für ihre Familienplanung anwenden. Es ist aber auch kein Problem, von anderen Methoden wie der Pille zu Sensiplan zu wechseln. Voraussetzung ist weder ein regelmäßiger Zyklus noch ein gleichbleibender Tagesablauf.

Wie kann man/frau sensiplan® erlernen?

Sensiplan lernen Frau und Mann am besten gemeinsam und mit Hilfe von ausgebildeten NFP Berater:innen für Sensiplan, bei denen die Frau/das Paar eine ausführliche Beratung erhält und die Anwendung sicher erlernen kann.
Die Lernphase erstreckt sich über einen Zeitraum von drei Zyklen. Zuerst wird die Selbstbeobachtung erlernt, dann die Regeln zur Bestimmung der fruchtbaren Zeit; als letztes folgen besondere Lebenssituationen und wie anhand der Zyklusaufzeichnungen eine Schwangerschaft erkannt werden kann. Erfahrungsgemäß sind nahezu alle Frauen und Männer dann in der Lage, Sensiplan ohne weitere Beratungen selbstständig und sicher anzuwenden.

Wie kann ich sensiplan® bei Kinderwunsch einsetzen?

Der Körper verändert sich im Rhythmus der Fruchtbarkeit im Laufe des Zyklus. Am auffälligsten ist natürlich die Regelblutung. Körperzeichen wie der Mittelschmerz und die Veränderungen von Körpertemperatur, Zervixschleim und Gebärmutterhals sind vor allem bei Kinderwunsch sehr wichtig.

Die Beobachtung der eigenen Körpersignale und das Wissen um die Zeichen der gemeinsamen Fruchtbarkeit sind die besten und wichtigsten Voraussetzungen, um bewusst und auf ganz natürliche Weise schwanger zu werden. Und: Die Möglichkeit, damit die fruchtbare, die empfängnisfähige Zeit einzugrenzen, erlaubt es einem Paar auch, das Eintreten einer Schwangerschaft zu vermeiden – oder die Anzahl und den Abstand der Kinder zu bestimmen.